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Gedanken | Weniger ist mehr oder Minimalismus-Wahn dank des kurz vor 30-Blues?!

Nachttisch ordnungMan könnte mich zurzeit mit einem Heinzelmännchen vergleichen, einem kleinen Kobold, der wie wahnsinnig daran Freude findet alles aufzuräumen, auszusortieren und wegzuschmeißen. Ob man von richtiger Freude sprechen kann, vermag ich gar nicht richtig zu sagen, es ist eher wie ein Zwang mich von vielen Dingen zu trennen. Seit Monaten begleitet mich dieses erdrückende Gefühl, dass alles zu viel ist, es nimmt mir die Luft zum Atmen, ich kann mich nicht mehr entfalten, es bremst mich in meiner Kreativität aus und raubt mir einfach auch unglaublich viel Zeit. Ich habe das riesige Bedürfnis mich zu befreien, mir Platz zu schaffen, Ordnung zu machen, alles zu sortieren, mich nur noch mit den Dingen tagtäglich beschäftigen zu dürfen, die mir wirklich Freude bereiten.

Dieser Drang mein Leben zu ordnen, ist dabei für mich aber bei Weitem nicht das normalste auf der Welt. Eigentlich zählte ich bisher eher zum Typ Mehr ist Mehr. Lieber kaufte ich mir günstige T-Shirts, wenn ich dafür dann drei verschiedene besaß. Das Gleiche spiegelte sich in meinem Kosmetik-Sammelwahn wieder. Das Budget ließ es meist nicht zu, dass ich mich meinem Drang entsprechend bei High-End Produkten austoben konnte, also holte ich mir die Befriedigung in der Drogerie. Dort konnte ich mir eben fünf Lippenstifte für 3€ gönnen, als für nur einen teuren High-End Lippenstift vielleicht 30€ zu zahlen. Man kann es ganz einfach auch als Sammelwut bezeichnen. Haben, haben, haben! Das erfreute mich lange Zeit, aber nun verspüre ich ein anderes Gefühl – ich bin gesättigt!

Sei es bei meinem Kleiderschrank, in dem sich noch Schätze von vor der Jahrtausendwende fanden, oder eben die weit über 200 Lippenstiften. Also sortiere ich radikal aus. Meinen Kleiderschrank habe ich für diese Saison auf gnadenlose 37 Kleidungsstücke minimiert. Projekt Capsule Wardrobe! Ein vielleicht radikaler Schritt, der mich momentan aber sehr glücklich macht.

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Als Nächstes war die Kosmetik dran. Pflegeprodukte, Nagellacke, Parfums, Lippenstifte, Lidschatten, alles in einem abnormalen Ausmaß für einen normalen Haushalt. Gut, um mich ein wenig vor mir selbst zu rechtfertigen, zählt der hiesige Haushalt ja nicht zu den Otto-Normalverbrauchern, sondern gilt als Bloggerdomizil, was einiges erklärt, es aber dennoch nicht entschuldigt. Also sortiere ich aus, verschenke und verlose vieles. Einiges wandert aber auch ganz einfach in den Müll!

Ich befreie mich, mache mir nun also Luft, um wieder kreativ zu sein, wieder über die Dinge hier auf Shades of Nature schreiben zu können, die mich zeitnah beschäftigen. Ich möchte mich nicht mehr mit dem Zweitbesten zufriedengeben, wenn ich doch weiß, was das Beste für mich ist. Lieber besitze ich ein hochwertiges Produkt, als drei schrottige Teile, mit denen ich nur minder glücklich bin. Das Alles beansprucht momentan sehr viel Zeit, aber diese Zeit brauche ich nun einfach für mich.

Vielleicht ist es genau jetzt tatsächlich so weit, vielleicht habe ich genau jetzt meinen Stil gefunden. Vielleicht ist es aber auch nur der kurz vor 30 Blues, der mich mein Dasein neu sortieren lässt…

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12 Kommentare

  • Reply
    Sarit LovesLife
    31. Dezember 2015 at 22:29

    Mir geht es wie dir. Und zwar, seitdem ich das Buch „Magic Cleaning“ von Marie Kondo lese. Es hat sofort etwas in mir bewegt und ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet, als ich gerade mal ein Drittel des Buchs gelesen hab. Dann 4 Kleidersäcke voll sind rausgeflogen. Dann aber habe ich mir vorgenommen, erst das Buch zu ende zu lesen und dann nochmal richtig nach der KonMari-Methode auszumisten. Das steht mir noch bevor und ich hab richtig Lust drauf, den ganzen überflüssigen Krempel loszuwerden und unser Zuhause neu zu arrangieren und einzuräumen.

  • Reply
    Shades of Nature
    31. Dezember 2015 at 22:30

    Nach dem Buch musste ich eben direkt mal googlen und es liegt nun in meinem Amazon Warenkorb 😉

    Momentan sortiere ich ja schon recht gut ohne die KonMari Methode aus, was soll da bloß noch kommen wenn ich das Buch lese?! Purer Minimalismus?

  • Reply
    Talasia
    31. Dezember 2015 at 22:30

    Oh man 😀 das spiegelt meine Gefühle auch sehr gut wieder, allerdings sortiere ich eher immer mal Schubweise aus…das ist besser als nichts, aber habs jetzt schon länger nicht gemacht und fühle mich auch oft erdrückt. Ich muss mal schauen, wann und wie ich da nochmal ansetzen kann ^^

  • Reply
    Shades of Nature
    31. Dezember 2015 at 22:30

    Ich habe jetzt einen riesen Aufräumschub. Wäre schon gewesen, wenn sich vorher mal ein paar kleinere Angekündigt hätten ;D

  • Reply
    Melissa G
    31. Dezember 2015 at 22:31

    Obwohl nicht zu den Sammlern gehöre (dafür bin ich zu oft umgezogen), habe ich auch die Aufräumphasen. Meist so zweimal im Jahr. Nach der Trennung einer langen Beziehung hatte ich zudem noch zugenommen und wieder abgenommen, was sich auch im Kleiderschrank widerspiegelte: erst brauchte ich nue Klamotten, dann flog der halbe Kleiderschrank in die Altkleidersammlung. Erschwerend hinzukam, dass sich mein Kleidungsgeschmack verändert hatte. Aber auch Bücher, Drogerieartikel und das Sammelsurium im Sekretär werden mindestens einmal im Jahr kritisch überprüft und verkleinert. Es ist immer wieder befreiend und es macht mir bewusst, dass ich das meiste davon gar nicht brauche oder jemals benutzt habe. Warum dann also aufheben?
    Vielleicht hat bei dir es ja auch was mit der Mutterschaft zu tun? Das verändert eine Frau ja auch…

  • Reply
    Shades of Nature
    31. Dezember 2015 at 22:31

    Das kann schon gut sein dass es damit zu tun hat dass ich jetzt Mama bin. Ich muss mein ganzes Leben einfach besser organisieren, mich besser gliedern und Ordnung hilft da ungemein 😉

  • Reply
    Olgsblog
    31. Dezember 2015 at 22:32

    Ich finde in meinem Kleiderschrank auch immer wieder neue Sachen 😀 Liebe Grüße Olga http://olgsblog.de/

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    Lovely Catification
    31. Dezember 2015 at 22:32

    Ja das hört sich für mich auch wie das Magic Cleaning von Marie Kondo an. Denn mir ging es 1 zu 1 wie dir jetzt grade und ich bin so froh, dass ich da durch bin. Ich habe auch wirklich 10 Säcke rausgetragen. Die komplette Küche aussortiert und ein Paket, mit nicht minderwertigen/teilweise neuen Sachen komplett am selben Tag noch in Kleinanzeigen eingestellt und es wurde direkt geholt. Genauso wie ältere Möbel im Keller. Wurde von jemandem geholt der hilft ein Asylheim aufzubauen. Alle möglichen Sachen haben wir verschenkt und es ist wie du sagst, man hat mehr Luft zum atmen. Manches ist extrem schwer gefallen, aber es musste einfach sein! :

  • Reply
    Shades of Nature
    31. Dezember 2015 at 22:32

    Nachdem Du das mit dem Buch jetzt auch nich geschrieben hast, musste ich es mir wirklich mal näher anschauen! Ich bin sehr froh endlich diese Schwelle übertreten zu aben wo ich nun wegschmeißen kann, das konnte ich früher nämlich nicht, beziehungsweise es viel mir sehr, sehr schwer. Und wie Du sagst, wenn es direkt weg ist ist es viel angenehmener als wenn man noch 10 mal dran vorbei geht und sich überlegt, na vielleicht brauche ich das ein oder andere ja doch noch?!

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    Emma
    31. Dezember 2015 at 22:33

    Das Gefühl kenne ich! Ich hab regelmäßig das Bedürfnis auszusortieren und umzuräumen

    Liebe Grüße aus Wien
    Emma von http://www.thecasualissue.com

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    Starlight
    31. Dezember 2015 at 22:33

    Spannendes Thema! 🙂 Mir geht es im Moment ähnlich, zumindest vom Gefühl her, alles erdrückt mich scheinbar. Bei mir ist es allerdings schon der 40-Blues. 😀 Leider fehlt mir einfach der Anfang, ich möchte so gern aussortieren und weiß nicht recht, wo ich loslegen soll und vor allem, was mit dem aussortierten Kram tun. Vieles ist einfach zum Wegwerfen zu schade, aber ich weiß auch nicht, wem schenken, hier gibt es einfach auch so wenig Möglichkeiten. Abgesehen von Kleidercontainern. Vielleicht sollte ich auch mal nach diesem Buch schauen, was hier in den Kommentaren erwähnt wurde. Mich würde mal interessieren, was in deinem Kleiderschrank noch übrig ist, 37 klingt ja wirklich wenig!? Ich tippe mal, ich habe locker 300 Kleidungsstücke. Also noch viel vor. 😀

  • Reply
    Rosarotes Kaninchen
    31. Dezember 2015 at 22:33

    Ich bin ca. halb so alt und mir geht es jetzt schon so 😉

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