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Gedanken | Der „Ich-werde-30-Blues“

301So, Butter bei die Fische, es ist 2016 und wir können es dank der vorhandenen Geburtsurkunde leider nicht leugnen, ich werde in wenigen Tagen 30. Die locker-flockigen Zwanziger sind nun also vorbei und ich vermute ist es jetzt wirklich offiziell, ich sollte wohl erwachsen sein.

Angeblich tut man das ja laut Gesetzt schon seit seinem 18 Lebensjahr, aber mir war bisher nicht danach, mich mit dieser Tatsache anzufreunden. Gut, so locker flockig waren meine Zwanziger nun auch nicht unbedingt, vielleicht der Lebensabschnitt der die wohl größten Veränderungen mit sich gebracht hat. Abi, meine Ausbildung zu Werbekauffrau, und nein ich habe nicht studiert, meine  Auto und somit erste große Anschaffung, Hauskauf mit gerade mal 23 Jahren direkt hinterher, Renovierung eben dieses Altbaus, Jobwechsel, Hochzeit, Schwangerschaft, Mama sein. Puh, so heftig haben sich diese „locker-flockigen-Zwanziger“ gar nicht angefühlt. Da war ja eigentlich schon total viel „Erwachsenenzeug“ dabei. Ich hatte keine „Before you turn 30 – Bucket List“ sondern hab einfach gemacht. Eigentlich fühle ich mich ja zumindest an manchen Tagen noch wie blutjunge 21 und dann gibt es Tage da schaue ich in den Spiegel und denke Puh, jetzt geht es los, du wirst alt, da sind plötzlich jede Menge graue Haare an den Schläfen und man hebt obligatorisch vor dem Spiegel die Haut um die Augen und die Wangen ein wenig an und denkt sich plötzlich leicht panisch, oh je Faltencreme und Co – jetzt sofort, sonst ist alles zu spät.

302Was wird da wohl passieren, an diesem ganz persönlichen „The Day after Tomorrow“? 30 – Zack alles anders?

Ich kann es mir kaum vorstellen. Und doch um schleicht einen beim Wechsel der Anfangsziffer von 2 auf 3 ein seltsam mulmiges Gefühl. Wenn ich heute darüber nachdenke, welches Bild ich als 18 Jährige von 30 jährigen Frauen hatte, die waren alt! Bin ich etwa alt! Entschuldigung, ähm NEIN! 30 ist ha heutzutage eindeutig das neue 25. Aber überlegt mal, junge Menschen die dieses Jahr den Führerschein (mit 18 Jahren) machen, sind 1998 geboren!!! Neunzehnhundertachtundneunzig! Alter Schwede… Ich glaube man darf über diese ganzen Zahlen gar nicht weiter nachdenken, was sind schon Zahlen?! (Ein Satz den ich jedes mal, wenn ich auf der Waage stehe ebenfalls leise vor mich hin flüstere. Was sind schon Zahlen…) Man ist doch nur so alt wie man sich fühlt, und da bin ich eben ganz oft noch 21, ab und an sogar verrückte 14 oder an manchen Tagen eben auch schon 75.

Oh Gott ich werde 30 Blues… Was ist dran an diesem Phänomen? Habt ihr diese sagenumwobene Grenze schon überschritten? Und wie ist das jetzt so mit 30? Alles ok bei euch?

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12 Kommentare

  • Reply
    Laura
    14. Februar 2016 at 17:13

    Ich bin Ende 2014 30 geworden. Für mich war es auch ein seltsames Gefühl und irgendwie kein Geburtstag wie jeder andere. Aber man gewöhnt sich an die 3 vorne und ganz ehrlich, ich würde heute nicht mehr 20 sein wollen. Also Kopf hoch, alles wird gut 🙂 Und im Endeffekt ist es wirklich nur eine Zahl!

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    Sooyoona
    14. Februar 2016 at 17:57

    Es gibt tatsächlich Tage, da graut es mir auch vor der 3, die in einigen Monaten vor meiner 0 stehen wird. Aber man ist doch immer so alt, wie man sich fühlt und das ist bei mir die meiste Zeit irgendwas zwischen 20 und 25 (manchmal auch 14).
    Gerade lese ich ein Buch, das im 19. Jahrhundert geschrieben wurde und da wird eine „ältere Dame“ genannt, die ungefähr 29 ist.. *hust* Zum Glück hat sich das mittlerweile ja geändert und 50 ist das neue 30, also bleibt uns noch etwas Zeit um „erwachsen“ zu werden.

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    Anela
    14. Februar 2016 at 18:11

    Uff, na da hast du aber wirklich schon einiges erlebt bevor du 30 wurdest…ich werd in 2 Wochen 26 und mir macht das schon zu schaffen, weil ich das Gefühl hab, ich müsste jetzt auch endlich mal erwachsen werden bzw. in einen neuen Lebensabschnitt eintreten…ich hab noch nicht mal mein Studium beendet aber auch sonst keine großartigen Erfahrungen gemacht, wie Work and Travel oder so…deswegen will ich die nächsten 4 Jahre schon noch soeiniges schaffen, bevor ich dann 30 werde. Erste eigene Wohnung, erster richtiger Job, evtl Zusammenziehen mit dem Freund, noch gaaaanz viel reisen…mal sehen, obs was wird 🙂

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    PiranhaPrinzessin
    14. Februar 2016 at 18:36

    Ich bin seit letztem Dezember 30 und das an sich ist gar nicht schlimm. So wie du auch, bin ich ab und an geistig eben auch ein Teenager oder körperlich eher auf der Stufe einer 80-Jährigen 🙂

    Was für den Blues sorgt, sind eher die Sachen, die du alle schon gepackt hast: Zwar bin ich seit letztem Jahr auch verheiratet, aber die berufliche Lage ist dank Lehramtsstudium von Jahr zu Jahr wieder unklar, an Hausbau oder Familienplanung ist da gar nicht zu denken. Das macht mich schon immer wieder ein bisschen traurig…

    Aber dir wünsche ich auf jeden Fall jetzt schon einen grandiosen 30er und noch ganz viele verrückt-tolle Tage 🙂

    Liebe Grüße
    Nathalie

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    Anne
    14. Februar 2016 at 19:25

    Den Dekadenwechsel habe ich vor anderthalb Jahren hinter mich gebracht und mein gesamtes Umfeld schien es problematisch zu finden, mich hat es wirklich Null gekümmert. Durch persönlich und berufliche Erfahrungen freue ich mich über jedes neue Lebensjahr in das ich gesund starten kann.

    An den meisten Tagen fühle ich mich erwachsen, aber auch immer noch verdammt jung. Es liegt noch so viel Zeit vor mir und gleichzeitig habe ich schon eine Menge erreicht, das empfinde ich als extrem cool und ich freue mich auf jeden weiteren Tag.

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    Katharina
    14. Februar 2016 at 23:20

    Keine Angst vor der 30! Ich bin inzwischen 33…und fühle mich trotzdem noch wie 24. Das hört nicht auf. 😉
    Ich fand übrigens meinen 31. Geburtstag schlimmer als den 30., denn damit war ich dann gefühlt erst so richtig „in den 30ern“. Aber hey, wir werden hoffentlich alle uralt – 30 ist da immernoch sooo jung!

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    coeurdelisa
    15. Februar 2016 at 7:48

    Ich habe den Wechseln noch nicht hinter mir aber ich kann gut verstehen wie du dich fühlst. So geht es ja sogar mir mit meinen bald 14 Jahren schon manchmal. Ich habe nach meiner Ausbildung (auch Werbekauffrau aber heißt ja jetzt Marketingkommunikation) angefangen zu studieren und sitze neben 18 jährigen. Ich bin einfach 5 Jahre älter! Dabei fühle ich mich manchmal als käme ich gerade erst aus der Schule.

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    Ina
    15. Februar 2016 at 10:33

    Wenn ich in meinem Job Bewerbungen sehe, in denen jemand nach 1991 geboren ist, überlege ich auch immer „Ist der denn überhaupt schon 18?“. Aber ja, als Kind von 1987 braucht man da eigentlich gar nicht lange rumrechnen. Ich fühle mich auch gar nicht wie 28 und überlege mir auch öfters mal, wie das wohl wird, wenn man dann plötzlich 30 ist. Darf man dann noch mit der Nerdbrille und Chucks rumlaufen? Ist es dann noch erlaubt über zweideutige Witze zu lachen und nimmt man das Leben dann im Allgemeinen ernster? Ich bin gespannt was die 30er bringen 🙂

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    die Chrissy
    16. Februar 2016 at 17:29

    Du packst die 30 bei den Eiern 😉 Ist doch alles nur Zahlenwahnsinn und sagt null über dich aus. Also rock es und ich bin sicher, du wirst den 3er richtig gut feiern!

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    Melissa
    18. Februar 2016 at 8:15

    Ich werde dieses Jahr 32 und hatte meinen Blues mit 25. Aber wie 30+ fühle ich mich nur am Tag nach durchgefeierten Nächten oder gegenüber sehr viel jüngeren Auszubildenden. Und du hast in den 20ern ja schon mindestens drei Leben gehabt! So einfach weiter so, wie du dich fühlst. Der Rest ist wirklich nur eine Zahl, die wie die Abinote eigentlich nicht von Bedeutung ist.

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    shalelyhamburg
    23. Februar 2016 at 3:51

    Komischer Weise hat mir die 30 damals überhaupt nichts ausgemacht. Gelacht habe ich… 30…. na und?! Und jetzt steht nächstes Jahr die 40 an und so langsam kommt die Panik hoch. 40 klingt für mich spißig, nach nur noch unauffälligen Make-ups, keine rot-lilanen Haare mehr und nach akkuraten blauen Kostümen mit Perlenketten. Ein Albtraum!!!
    Ich hoffe sehr, dass ich das irgendwie aus meinen Kopf bekomme und kann dich völlig verstehen, wenn einen beim vorderen Zahlenwechsel etwas mulmig wird. Aber hey…. vielleicht bloggen wir alle noch über unsere krass roten Lippenstifte und Smokey Eyes wenn wir im Altersheim sitzen. Das wäre doch cool….. 😀

    Ganz liebe Grüße

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