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Guten Appetit | Die ersten 1.000 Tage – Spaß beim Essen mit Baby und Kleinkind

„Beneidenswert was Felix alles isst! Was Tomaten?! Und auch Fisch? Mein Kleiner ernährt sich momentan ja bloß von Nudeln mit Soße. Die aber bitte extra und bloß nicht obendrüber! Wie machst Du das, dass er das alles isst?!?“

Nicht selten dass man unter diesen Eltern solche Gespräche führt. Spätestens wenn Felix anfängt fleißig ganze Tomaten frisch vom Strauch in sich hinein zu schaufeln, ohne auch nur den Stunk oder ähnliches übrig zu lassen, habe ich schon den ein oder anderen irritierten Blick kassiert.

1.000 Tage – Ein gesunder Start ins Leben

Mama, ich hab hunger! Ich will was essen.“. Eines der Sätze die ich zum Glück recht häufig am Tag höre. Meine Kinder sind gesunde Esser und das Thema ist mir auch sehr wichtig. Denn die ersten 1.000 Tage sind maßgeblich für den weiteren Ernährungsweg eines jeden Menschen. Es fängt schon im Mutterleib mit der richtigen Ernährung an, führt weiter über (wenn möglich) das Stillen bis hin zur Beikost und dem Mitessen am Tisch. Mit diesem so wichtigen Thema beschäftigt sich die Initiative 1.000 Tage, in deren Zusammenarbeit ich meine Erfahrungen in diesem Artikel gerne mit euch teilen möchte. Vielleicht habt ihr sogar davon schon mal gehört oder auch gelesen? Auf der Plattform 1.000 Tage findet ihr zahlreiche Rezepte, Fakten und Tipps für die 4 Ernährungsphasen in den ersten 1.000 Tagen: Schwangerschaft, Stillzeit, Beikost und Kleinkind.

Mittlerweile habe ich hier tatsächlich schon fast alle Abschnitte der ersten 1.000 Tage einmal kennen lernen dürfen. Ich habe ein Stillkind sowie auch ein Flaschenbaby gefüttert, mich beim ersten mal durch Tipps und Tricks der Beikost gewühlt, Diskussionen über Gummibärchen und & Co geführt, sowie auch mit partieller Nahrungsverweigerung gekämpft. Und trotzdem kann ich im Allgemeinen sagen, meine Kinder sind gute und vor allem gesunde Esser – was mir sehr wichtig is(s)t!

Wie das bei uns mit dem Essen läuft…

Was es bei uns zu essen gibt, meine Erfahrungen, die ich bei Felix vor mittlerweile 2 Jahren mit Einführung der Beikost gemacht habe und wie ich das damals erlernte heute bei Emil anwende, ob ich etwas grundlegend anders machen würde? Ich glaube nicht. Was das Thema Beikosteinführung betrifft, bin ich es damals bei Felix schon recht entspannt angegangen. Diesmal bei Emil bin ich jedoch noch lockerer. Genau wie auch schon Felix, hat Emil sehr früh Interesse an “normalem Essen” gezeigt. Sobald die Neugier mit Ende des 4. Monats eingesetzt hat, starteten die ersten Essversuche bei uns immer mit am Essenstisch. Ungezwungen, nach seinem Tempo. Wenn mir der Mini beinah ein Stück Brot aus der Hand gerissen hat, gab es hier und da mal einfach eine Brotkruste zum knatschen.

Eine Sache die wir bei Felix damals nicht hatten, die ich jedoch nie wieder missen möchte: unser Hochstuhl mit Babyschale. Dadurch hat Emil von Anfang an bei uns am Tisch “mitgegessen” – was meiner Meinung nach den positiven Effekt und das Interesse fürs Essen absolut begünstige hat. Was den „offiziellen“ Beikoststart mit Brei betrifft, so haben beide Jungs mit Süßkartoffel begonnen. Nicht etwa weil ich das so geplant hatte, nein, eher weil ich es Zuhause hatte und sowieso an diesem Tag auf den Tisch kam. Und so ist das bei uns meist der Fall. Wir kochen eben für die ganze Familie. Nicht einmal für die Erwachsenen und einmal für die Kinder. Neben dem Gemüsebrei am Mittag isst Emil auch schon jetzt rohe klein geschnittene Äpfel oder Möhrensticks, gerne wird auch eine saftige Birne oder Salatgurke weggeluscht und eine Banane ordentlich gematscht.

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich keine Angst habe dass er sich verschluckt. Nein, eigentlich nicht. Natürlich rutscht einem schon mal das Herz in die Hose, wenn man auf einmal merkt, hoppla da steckt was schief. Aber auch hier gilt meiner Meinung nach wie so oft im Leben, umso gelassener man als Eltern damit umgeht, umso angstfreier und sicherer sind auch die Kinder. Es muss aber glaube ich nicht erwähnt werden, dass das selbständige Essen immer nur unter Aufsicht stattfindet!

Eine Sache die hier bei Emil tatsächlich etwas anders läuft als bei Felix, ich greife öfter mal zu (Bio) „Fertiggläschen“. Auch wenn die Ausrede mit der fehlenden Zeit zum selbst kochen eine wirklich faule ist… Tatsächlich aber verschmäht Emil meinen selbst gekochten Brei (noch) ein wenig. Bei Felix habe ich damals immer an einem Tag etwas größer Mengen verschiedener Gemüsesorten gedämpft, püriert und dann praktisch portioniert in Eiswürfelformen eingefroren. Wie genau, da habe ich hier schon einmal darüber berichtet.

Mit dem Essen spielt man nicht! So ein Blödsinn.

Im Grunde ist bei Kindern doch alles Spiel. Und natürlich ist auch das Entdecken von Gemüsesticks, matschigen Kartoffeln oder lustigen Nudeln immer irgendwo ein Spiel. So durfte Felix sobald er Interesse daran hatte eigentlich alles mit den Fingern begutachten und musste kein Löffel nehmen. Die Vorliebe für Besteck kam von ganz alleine, als er von sich aus ordentlicher essen wollte.

Viel Wichtiger als das ordentliche essen und ist mir jedoch, dass erst einmal alles probiert wird bevor gesagt wird: „Nein! Bäh, das will ich nicht.“ Auch Erwachsene halte ich immer wieder dazu an, nicht schlecht über Lebensmittel zu reden. Alles was wir essen ist erst einmal gut und lecker, es soll wenn möglich probiert werden, und wenn es nur ein Fitzelchen ist. Mag Felix es dann nicht, muss er es nicht essen. Aber wichtig ist mir das Lebensmittel nicht schlecht geredet werden. „Ihhh! Das ist ja Fisch, das mag ich nicht.“, solche Sätze sind bei uns zuhause verboten. Ich persönlich esse zum Beispiel kein Senf, es ist einfach nicht meins, aber auch ich musste nun schon Senf essen, weil Felix meinte Mama probiere doch mal das schmeckt bestimmt ganz gut!

Täglich grüßt das Murmeltier

Das Abwechslung nicht immer das Maß der Dinge ist, musste ich auch erst noch lernen. Eigentlich denkt man ja immer man muss den Kindern was bieten. Jedoch nimmt Felix mittlerweile fast jeden Tag das gleich Frühstück mit in den Kindergarten: Naturjoghurt mit kernigen Haferflocken, Leinsamen und Rosinen. Weil er genau das mitnehmen will. Und er liebt es! Es ist vollwertig, macht satt, wird nur gesüßt durch die Rosinen und die Leinsamen fördern die Verdauung. Was wünscht man sich mehr?!

Auch das Mithelfen beim Essen zubereiten ist bei uns ein ganz großes Thema. Grüner Salat war bis vor kurzen ein No Go. Nun haben wir vor einigen Tagen den Casus Knacksus „Salat“ einfach ein wenig zelebriert. Angefangen mit dem Einkauf, er durfte aussuchen, bis hin zum Waschen, Schnibbel und gemeinsam das Dressing anrühren. Alles durfte Felix mitbestimmen und selbst handanlegen. Und was soll ich sagen, wie selbstverständlich wurde der Salat zu Fisch und Kartoffeln mitgegessen.

1. Lebensmittel mit allen Sinnen wahrnehmen

Kinder sind haptische Entdecker – sie wollen erst alles befühlen bevor sie sich etwas in den Mund stecken. Wieso sie also nicht mit den Händen essen lassen?!

2. Ihhh das ist eklig!

Streicht Sätze die Essen schlecht machen wie „Ihh ist das eklig!“ aus eurem Wortschatz. Sei ein gutes Vorbild  beim Konsum von Lebensmitteln.

3. Essen zelebrieren

Angefangen beim Einkauf, der Zubereitung bis hin zum Tisch decken. Auch wenn dadurch alles vielleicht etwas länger dauert, lasst die Kleinen mithelfen…

4. Von kleinauf zusammen am Tisch sitzen

Das gemeinsame Essen ist etwas sehr rituelles, es verbindet im besten Fall die ganze Familie um den Tisch. Da Kinder Gewohnheitstiere sind, sollte man dieses Ritual von kleinauf stärken.

5. Vielfältig Lebensmittel anbieten und probieren lassen

Neue Speisen zu entdecken macht Spaß, das geht nicht nur uns Erwachsenen so. Stellt euch vor wie schön es ist eine große Auswahl an tollen gesunden Sachen vor sich zu haben – da macht das Essen gleich doppelt soviel Spaß. Anbieten, probieren lassen und selbst wenn es an einem Tag nicht geschmeckt hat, kann in ein paar Tagen auch schon wieder ganz anders sein.

Habt Ihr gute Esser Zuhause. Oder kämpft ihr mit Mäkeleien am Tisch. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!

Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Milupa / 1000 Tage entstanden.

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1 Kommentar

  • Reply
    Ulla
    13. November 2017 at 11:34

    Also meine Schwester hat meinen Neffen immer miteinbezogen und es gibt leider doch sehr vieles was er nicht isst.

    Alles Liebe,
    Ulla
    Ps. Aktuell verlose ich auf meinem Blog einen Adventskalender – Lust mitzumachen?

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