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Schwangerschaft | Kleine Krankenhaus Kolumne: Die OP – Teil 7

Mit den Worten “Da ist wohl beim Aufklärungsgespräch ein bisschen was schief gelaufen, das tut mir sehr Leid.”, besuchte mich wenig später der Oberarzt. Ich war außer mir, welche zukünftige Mama wäre das nicht? Wir sprachen nochmals über den Eingriff, fast versicherte er mir, es würde zu keinen Komplikationen kommen, was er so natürlich auch nicht machen kann, ich verstand ihn ja. Er selbst würde die OP durchführen und meinem Jungen nicht weh tun. Auch wenn wir das Thema beide nicht unbedingt aussprechen wollten, erklärte er mir, dass es bei einer Frühgeburt in der 23. Woche wirklich alles andere als rosig aussehen würde. Hätte er jedoch seitdem ich da bin, je bedenken gehabt, hatte er mich sofort in das Partnerkrankenhaus verlegt, in welchem sie für solche Fälle Spezilisten habe. Aber ich sei hier und das hätte seinen Grund, es würde alles gut gehen! Ich entschied mich also dafür am nächsten Tag die Cerclage legen zu lassen.

Am nächsten Tag ging alles sehr schnell, ich würde schon viel früher abgeholt als eigentlich geplant, weil zwei Operationen ausfielen. Ich erreichte meinen Mann nicht mehr, mit dem ich eigentlich noch ein Telefondate hatte. Innerhalb von wenigen Minunten hatte ich den OP-Kittel an, musste mich schweren Herzens von meinem Ehering trennen und wurde blind durch die Gänge geschoben (Brille war natürlich ebenfalls tabu). Für Aufregung war kaum Zeit, alles ging unglaublich schnell. Der Anästhesist begrüßte mit mich mit denn Worten “Guten Morgen, ich bin Herr Meier, ihr Anästhesist.” Ich winke so herrschaftlich wie möglich von meinem Bett aus uns sagte: “Guten Morgen, ich bin Frau B., Ihre Patientin.” Ich hatte das Gelächter seltsamerweise auf meiner Seite. Dann bekam ich ein “Begrüßungsschlückchen” und merkte direkt wie ich langsam wegdämmerte. Ich weiß nicht wie deutlich meine letzten Worte aus meinem Mund kamen, aber mein Mann lacht sich jetzt noch über diesen Muttertierinstinkt schlapp. Bevor ich einschlief, sagte ich “Wehe es sticht jemand meinen Jungen!” dann war ich weg. Knappe 30 Minuten später wurde ich schon wieder im Aufwachraum wach. Und ich war richtig wach, viel zu wach für meine Verhältnisse! Ich hatte Schmerzen, unerwartet starke Schmerzen, mein erster Griff ging an meinen Bauch. “Ist alles in Ordnung mit ihm?” Es war alles in Ordnung! Ich war erleichtert und gleichzeitig hatte ich solche Angst, wieso diese verdammten Schmerzen?! Es war das erste und einzige Mal dass ich Scherzmittel akzeptierte. Auf dem Zimmer telefonierte ich direkt mit meinem Mann, der irgendwie auf einmal auch schon im Krankenhaus war. Keine 2. Minuten später wurde ich auch schon gebeten aufzustehen, ins Behandlungszimmer zu gehen, damit ich nach meinem Jungen schauen kann.

Da war er, fit wie eh und je auf dem Ultraschallbildschirm! Langsam wurden die Schmerzen besser, aber jetzt meldete sich die Narkose. Ich schwitzte, zitterte, wälzte mich im Bett hin und her, fühlte mich als habe ich Fieber, mir war heiß und kalt. Ich komme mit diesen chemischen Mitteln einfach nicht klar. Mein Blutdruck sank ins bodenlose, irgendwas mit 80/50. Aber auch das wurde besser und gegen Abend bekam ich auch schon wieder Appetit.

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