Baby Schwangerschaft

Schwangerschaft | Kleine Krankenhaus Kolumne: Home Sweet Home – Teil 9

Wie zu erwarten war das zu Hause liegen um einiges schwieriger als im Krankenhaus, die Verlockungen zu groß, der Kühlschrank zu nah…. Aber ich merkte, dass mich zwei Wochen
in der Waagerechten echt geschlaucht hatten. Mein Mittagsschläfchen behielt ich bei und ich ließ es einfach alles sehr ruhig angehen.

Genau eine Woche nach der OP, hatte ich endlich einen Kontrolltermin bei meinem Frauenarzt. Ich war sehr gespannt auf diesen Termin, hatte noch einige Fragen, wie es jetzt in der restlichen Schwangerschaft überhaupt weiter gehen würde, was Schonung wirklich bedeutet, ob ich tatsächlich bis zum Entbindungstermin größtenteils liegen müsste und vor allem, wie geht das jetzt mit dem Beschäftigungsverbot weiter.

Was mich erwartete war Dr. Jekyll und Mr. Hyde. So hatte ich meinen Arzt noch nicht erlebt. Er überflog schnell den Krankenhausbericht “Na, da habe Sie ja einiges erlebt!”, untersuchte mich mit dem Vaginalultraschall unglaublich grob, machte weder einen Abstrich noch ein CTG und wollte aufs Kind gar keinen Blick werfen. Blut wurde mir einzig abgenommen, weil ich darum bat, doch bitte nach meinen Entzündungswerten zu schauen. Ein Gespräch kam überhaupt nicht zu Stande, bis auf “Ich schreibe Sie dann mal noch 2 Wochen kranke. Wir sehen uns dann in 2 Wochen wieder.”. Ich sagte, dass dies für mich auf Dauer nicht gehen wird, da ich ja dann ins Krankengeld rutsche, ob ein Beschäftigungsverbot nicht sinnvoller wäre? Er würde mir keines ausstellen, ich sei krank. Vielleicht hätte ich ja Chancen vorm Arbeitsgericht. Bitte was?! Was ist das denn für eine Grundlage? Und das war mein hoffnungsvoller Infotermin bei meinem Frauenarzt.

Ich suchte Rat bei meinem Hausarzt, dem dieses Verhalten des Kollegen unglaublich sauer aufstieß und die Arzthelferinnen vermittelten mich direkt an einen anderen geschätzten Gynäkologen weiter. Dort bekam ich umgehend einen Termin und das war wohl die beste Entscheidung! Nicht nur dass teilweise Blutwerte und auch Infos bezüglich meiner Röteln-Impfung fehlten, alles in allem weiß ich jetzt auch wie man normalerweise als Schwangere in einer gynäkologischen Praxis behandelt wird. Woher soll man das auch vorher wissen, ansonsten war ich mit meinem alten Arzt ja auch eigentlich immer zufrieden. In der neuen Praxis wurde ausführlich untersucht, der Hummelmann wurde begutachtet, ich wurde über den weiteren Verlauf aufgeklärt – Schonung, aber keine dauerhafte Bettruhe – ich solle einfach auf meinen Körper hören und langsam machen, sobald irgendetwas ziept! Und ohne das ich es überhaupt ansprechen musste, alleine aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit in einem handwerklichen Kleinbetrieb, stelle er mir das Beschäftigungsverbot aus. Ein riesiger Stein viel mir vom Herzen! Die nächsten Termine beim meinem Gyn, welcher mich die ersten 6 Monate meiner Schwangerschaft begleitet hat, werde ich absagen. Vielleicht schicke ich ihm “hochachtungsvoll” eine Kopie des Beschäftigunsgverbots.

Jetzt will ich die letzten Monate meiner Schwangerschaft einfach nur noch genießen, ohne Stress im Hinterkopf und mich auf meinen Hummelmann freuen, das ist und bleibt einfach das Wichtigste!

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