Baby Familie

Schlafenszeit – Unser Abendritual | So klappt das Zubettgehen

Wie wird es wohl sein, wenn am Abend zwei Kinder (gleichzeitig) ins Bett gehen sollen? Eine der Fragen, die mich während der Schwangerschaft mit am meisten beschäftigt hat. Nach nun vier Monaten kann ich sagen, wir haben einen Rhythmus gefunden! Und das Zubett bringen funktioniert dabei sogar meist ziemlich entspannt. Da das Thema „Schlaf“ bei Eltern ja immer hoch im Kurs steht, möchte ich euch heute gerne verraten, wie bei uns im besten Fall um 19:30 Uhr beide Kinder im Bett liegen selig schlummern.

Felix ist ein Mama-Kind, was mir in der Schwangerschaft schon ein wenig Sorge bereitete. Bis dato habe meist ich ihn ins Bett gebracht, zwar gemeinsam mit meinem Mann, aber ich war es die, die ihn letztendlich ins Bett legte. Bewusst haben wir das Abendritual schon vor Emils Geburt ein wenig abgeändert. Immer öfter habe ich mich zurück genommen und dem Papa eine größere Rolle zukommen lassen. Im Nachhinein war das ein sehr guter Schritt, um den „Cut“ wenn das Baby denn dann da ist nicht ganz so hart zu spüren.

Wie läuft es aber nun heute ab, mit einem ziemlich autonomiebedürftigem Kleinkind und einem 4 Monate altem Baby?

Mit dem gemeinsamen Abendessen wird bei uns das Ende des Tages eingeläutet und spätestens um 19 Uhr versuchen wir immer unser Zubettgeh-Ritual zu starten. Der Große geht mit seinem Papa ins Bad und wird bettfertig gemacht. Währenddessen kümmere ich mich um Emil. Noch einmal frisch machen, Schlafanzug und Schlafsack anziehen, Schnulli und Schnuffeltuch schnappen und dem großen Bruder gute Nacht sagen. Dieser letzte Punkt ist für beide total wichtig, auch wenn es nur ein schneller gute Nacht Knutscher ist.

Während Felix sich meist noch unter freudig lautem Gebrüll mit dem Papa im Wohnzimmer in den Schlafanzug „kämpft“, schließen Emil und ich die Tür hinter uns, schließen die Vorhänge und kuscheln uns gemeinsam ins Bett. Meist wird er hier schon direkt ruhiger, merkt das Schlafenszeit ist. Die Milchbar öffnet noch mal zum All-You-Can-Eat und nach dem Bäuerchen lege ich den Mini meist noch wach neben mich in sein BabyBay. Mit Schnuller und Schnuffeltuch ausgestattet genügt ihm oft nur meine Anwesenheit. Das musste ich auch erst lernen, wollte ich ihn doch in den Schlaf kuscheln. Jedoch reicht ihm meist das Händchenhalten völlig aus und nach ein bisschen Gezappel verabschiedet er sich ins Land der Träume.

Nehme ich bei Emil schon früher Anzeichen wahr dass er müde ist, zögere ich die Schlafenszeit nicht länger hinaus, sondern bringe ihn schon eher ins Bett. Dann klappt es meist so ruhig und problemlos. Ansonsten habe ich den Punkt verpasst und das Einschlafen wird eine Qual.

Funktioniert das in den Schlaf begleiten mal nicht so problemlos, greife ich zu folgenden Tricks:

  • Ich atme selbst erst einmal ganz bewusst tief durch und versuche mich zu entspannen – das überträgt sich dann oft schon positiv aufs Kind.
  • Ich summe leise eine Melodie, irgendetwas das mir gerade in den Sinn kommt.
  • Er darf im liegen nochmal einen kleinen Absacker an der Brust nehmen und gegebenenfalls an der Brust einschlafen (wenn er will).
  • Ich greife zum Whisbear – ein Kuschelbär der weißes Rauschen von sich gibt.

Hilf das alles nichts, sind bei uns meist die Zähnchen dran schuld, hier helfen bei uns immer super Osanit Kügelchen. Oder aber auch Luft steckt quer, dann muss nochmal ein Bäuerchen gemacht werden.

Während ich also relativ unspektakulär und entspannt Emil in den Schlaf begleite, bringt mein Mann Felix in sein Zimmer nebenan. Immer mit dabei auch bei ihm Schnulli und Schmusetuch! Der Rollo runter gezogen, Felix knipst die Leselampe an und es wird auf dem Sessel eine Geschichte vorgelesen, welche er sich aussuchen darf. Anschließend wird sich gemeinsam ins Bett gekuschelt und der Tag noch einmal Revue passieren lassen.

Nachdem gute Nacht gesagt wurde, tritt seit einigen Wochen das immer gleiche Phänomen auf. Sobald wir Eltern nicht mehr in der oberen Etage sind, steht Felix auf und schleicht sich zu seinem Bruder ins „Eltern“ Schlafzimmer. Da dies aber sehr leise und liebevoll geschieht, meistens bekommen wir es nicht einmal mit, nehmen wir diese neue Marotte einfach so hin. Positiver Nebeneffekt: beide Kinder schlafen so am tatsächlich völlig ruhig und entspannt. Aus dem Familienbett-Skeptiker würde ich also in den letzten Jahren zum Freund des gemeinsamen Schlafens, da es so für alle Beteiligten einfach am entspanntesten ist.

Selbstbestimmtes Einschlafen – Mehr Ruhe und Harmonie für alle

Falls Felix jedoch mal gar nicht einschlafen kann, und noch gefühlt 50x (Hunger, Pipi, kalt…“) nach Mama und/oder Papa ruft, darf er mittlerweile zwischen zwei Optionen wählen:

A.) Er bleibt in seinem Zimmer (!), „liest“ noch ein Buch oder spielt leise etwas und legt sich selbstbestimmt dann hin, wenn er fertig ist. Oder B.) Er darf sich gemeinsam mit Mama zu Emil kuscheln, aber dann ist direkt Ruhe angesagt.

Unser Abendritual, das wir nun schon seit ein paar Monaten haben, scheint ziemlich unspektakulär zu sein. Ist es auch, irgendwie… Wichtig ist für beide Kinder jedoch, dass alles immer im gleichen Schema abläuft! Wir haben uns von dem Zwang „Das Kind muss im eigenen Bett schlafen!“ befreit und auch das ab und an selbstbestimmte Einschlafen bringt mehr Harmonie, als wenn wir genervt „befehlen“, dass jetzt sofort Feierabend ist und ins Bett gegangen werden muss.

Und so liegen die Jungs allerspätestens um 20:30 Uhr im Bett und es kehrt Ruhe ein, worüber ich am Ende des Tages dann doch auch ehrlich gesagt meist ziemlich froh bin 😉

Unsere (Standard) Einschlafroutine in Kurzform:

  1. gemeinsames Abendessen
  2. es wird sich bettfertig gemacht: Waschen, baden oder abduschen, je nachdem was gerade anliegt. Windel wechseln, Schlafanzug anziehen, Zähne putzen.
  3. Wir sagen uns alle gute Nacht und die Junge geben sich noch einen Gutenachtkuss.
  4. Das Emil wird ruhig in den Schlaf begleitet. Felix darf beim ins Bett gehen aktiv teilnehmen und macht seine Leselampe an, zieht den Rollo runter… etc., es wird auf dem Sessel noch eine Geschichte vorgelesen.
  5. Nach dem Vorlesen wird sich ins Bett gekuschelt und der Tag Revue passieren lassen.

 

(Ein)Schlafen muss gelernt werden… Wie gehen eure Kinder am Besten ins Bett? 

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