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Meine neue Kleider-Ordnung | #Beinfreiheit

Sommer 2018 – Temperaturen über 30 Grad. Nicht die Ausnahme sondern, eher die Regel. Für alle Freunde des Sommers müssen sich die letzten Wochen wie ein wahres Fest angefühlt haben. Und ich, ich kann es kaum glauben dass ich das sage, aber in diesem Jahr fand ich die Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke tatsächlich auch mal ganz angenehm. Naja, angenehm wäre übertrieben, aber diesmal haben sie mir nicht so viel ausgemacht wie in den letzten Jahren. Und ich glaube der Grund liegt in einem einzigen Punkt: meiner neuen Kleiderordnung.

Es gibt kein schlechtes Wetter – nur falsche Kleidung.

Wie heißt es doch so schön, es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung. Und das bezieht sich nicht nur auf graue Regenwettertage. Was ich jedoch zu den anderen drei Jahreszeiten ohne Probleme umsetzten kann, fällt mir im Sommer zusehends schwer. Die richtige Kleidung zu den sommerlichen Wetterverhältnissen wählen, nicht gerade meine Parade Disziplin. Ich bin ein Jeansgirl durch und durch, in den letzten Jahren sogar bevorzugt schwarze High Waist Skinnies. Kleider und Röcke trage ich am liebsten im Winter, kombiniert mit einer bequemen dicken Strumpfhose, Cardigan und Schal. Alles schön in dunklen erdigen Tönen gehalten. Ich würde fast behaupten, das ist mein Signature Look. Das dieses Wohlfühloutfit jedoch so gar nicht mit Temperaturen ab 22 Grad klar kommt, ist wohl irgendwie logisch. Und doch habe ich mich in den letzten Jahren meist mit langen Hosen durch den Sommer gequält. Vielleicht gab es ab und an auch einen Moment, in dem ich einen Rock getragen habe, aber der sollte dann  zumindest bitte über meine blöden Knubbel-Knie ragen.

Ich mag meine Beine nicht. Punkt.

Ich mag meine Beine einfach nicht. Sie sind käsig bleich, werden nur schlecht braun, was ja auch die logische Konsequenz der langen Hosen zu sein scheint. Ich neige zu blauen Flecken, habe Cellulite, dicke knubbelige Knie, unförmige Waden und absolut keine schlanken Fesseln. Noch dazu fehlen meinen Beinen mindestens 10 cm Länge. Habe ich noch was vergessen? Kurze gesagt die Selbstwahrnehmung meiner Beine: kleine, fleckig, weiße Stampfer. Für mich ist es also selbstverständlich ein Graus, wenn die Temperaturen steigen und ich mich dem Kleidungsproblem stellen und letztendlich in meine dann irgendwann doch zu warmen langen Hosen quetschen muss.

Selbst dran schuld könnte jetzt der ein oder andere denken. Was tut sie sich das denn an… ist doch egal wie die Beine aussehen und wahrscheinlich es ist auch überhaupt nicht so schlimm.

Und wisst ihr was – recht habt ihr! Denn plötzlich war er da, der der Sommer 2018. Ein verdammt heißer Sommer. Und als hätte ich es irgenwie im Gefühl gehabt, habe ich mich kleidungstechnisch für diesen Jahrhundertsommer direkt im Mai schon gewappnet – ich kaufte mir todesmutig meine erste Jeans Shorts. Und revolutionierte so meine ganz persönliche Sommergarderobe.

Anfangs war es eine Shorts, die ich eigentlich nur für unseren Strandurlaub in Holland gekauft habe und selbst dort kostete es mich anfangs Überwindung diese zu tragen. So etwas würde ich in meinem Heimatort nie anziehen, wenn mich damit jemand sieht… Aber dann war da noch diese andere kurze Hosen – etwas länger, eleganter, und dann kam noch eine, und dieses eine schöne, unglaublich bequeme, praktische luftige Kleid. Und als meine alte Jeans plötzlich am Knie vollends riss, schnitt ich auch noch diese wie selbstverständlich ab um sie weiter tragen zu können. Nachdem ich mich im kurzen Beinkleid plötzlich immer wohler zu fühlen schien, oder besser gesagt nicht mehr vollkommen unwohl fühlte, fiel das sogar Freunde und Familie auf. Da ging tatsächlich etwas vor sich. Plötzlich lief ich nicht mehr nur im Urlaub mit kurzen Hosen umher, zuhause wollte ich diesen Luxus auch genießen, in meinen eigenen vier warmen Wänden. Und dann holst du auf einmal das Kind in Shorts von der Kita ab… und soll ich euch was sagen. Die Welt dreht sich weiter. Niemand starrt dich deswegen an, es gibt keine Schlagzeilen in der Lokalpresse und auch dein Kind kommt dennoch freudig auf dich zugerannt – staubig und verschwitzt vom Spielen – spürst du es ganz nah wie es sich an dein Bein zur Begrüßung klammert. Und als die Sonne meine leicht unförmigen Stelzen ein wenig geküsst hatte, bemerkte ich dass leicht gebräunter Speck bei weitem knackiger ausschaut als kreideweißer. Und das wohl grundlegendste: man gewöhnt sich plötzlich an das schöne Gefühl der „Beinfreiheit“. Wie einem ab und an mal so ein leichtes Lüftchen um die Waden weht, anstelle eines warmen klebrigen Stoffs, der wie eine zweite klebrige Haut an einem haftet. Das ist schon echt angenehm.

Und da war der Moment, an dem es Klick machte. Wobei, es war kein Moment, sondern es wurde eher über die warmen Wochen zur Selbstverständlichkeit. Natürlich verlasse ich in kurzen Hosen und Röcken in denen ich mich wohl fühle das Haus – es ist doch Sommer. Soll ich etwa lange Hosen tragen?! Ich bin doch nicht bekloppt. Und für diese Erkenntnis musste ich 32 Jahre alt werden. Traurig aber war.

Ich krempelte meine Sommergarderobe komplett um, arrangierte alles schon sichtbar auf einem offenem Kleiderständer von Ziito damit ich mich daran jeden Tag erfreuen kann. Ein paar wenige aber feine Teile die mich nun direkt begrüßen sobald ich morgens meine Augen öffne. Ich hätte nie gedacht dass ich einmal solche Freude an Sommerkleidung finden würde und ich hoffe innig, dass ich dieses gute Gefühl über die kommenden kalten Monate weiter in mir tragen kann, so dass ich im nächsten Jahr den heißen Tagen  genauso „cool“ gegenüberstehe, wie ich es in diesem Jahrhundertsommer endlich gelernt habe. Denn in dem Moment wo du dich selbst akzeptiert, wirst du schön!

Der Kleiderständer würde mir von Ziito freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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