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Schwangerschaft | Cerclage – Wieso? Weshalb? Warum?

Wer nicht fragt bleibt dumm. Und genau deswegen tippe ich heute hier diesen vielleicht sogar etwas sehr persönlichen Artikel. Aber mich haben in den letzten Tagen so viele Fragen zum Thema erreicht, dass ich diese gerne ausführlich beantworten möchte.

Aber beginnen wir von Anfang an. Am letzten Freitag würde ich operiert, ich habe eine Cerclage gelegt bekommen. Dabei handelt es sich genauer gesagt um eine Zervixcerclage (verkürzt auch Cerclage, frz. ‚Umschlingung‘), eine operativer Maßnahme in der Geburtshilfe – ein Verschluss des Gebärmutterhalses zur Verhinderung von Frühgeburten.

Wieso musste dieser Eingriff bei mir vorgenommen werden?

In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich mit starken Komplikationen zu kämpfen, damals drohte in der 21 Schwangerschaftswoche eine späte Fehlgeburt. Der Gebärmutterhals welcher in diesem Stadium der Schwangerschaft eigentlich noch eine Länge von circa 4-6 cm aufweisen sollte, betrug bei mir bloß noch 1,8cm. Zusätzlich öffnete sich eben dieser auch schon in Form einer leichten Trichterbildung. Das alles sind Anzeichen für eine drohende (Fehl)Geburt und wurde nur durch strenges liegen und die damals vorgenommene Not-Cerclage verhindert. Letztendlich ging jedoch alles wie wir wissen zum Glück gut aus. Die ganze Krankenhaus-Odyssee hatte ich damals um meinen Kopf frei zumachen auch schon hier herunter getippt.

Schon nach meiner 1. Schwangerschaft war klar, sollte ich noch einmal schwanger werden, würde ich sofort aufgrund meiner Vorgeschichte als Risikoschwanger eingestuft und man müsse die Entwicklung streng beobachten. Vor ein paar Wochen haben wir uns dann zusammen mit meinem Gynäkologen dazu entschieden aus Vorsichtsmaßnahmen wieder eine Cerclage zu legen. Obwohl zu diesem Frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft noch alles normal war, kann man leider nicht in die Zukunft blicken. Ein erhöhtes Risiko eben wieder die gleichen Komplikationen zu bekommen war einfach gegeben und auch für meinen Kopf war es einfach besser diese zusätzliche Sicherheit zu haben und nicht tagtäglich auf meinen Körper haargenau hören zu müssen.

Die bis in die 1970er Jahre übliche „prophylaktische“ Zervixcerclage gilt seit den 1980er Jahren als obsolet, da in Studien keine Verlängerung der Schwangerschaftsdauer nachgewiesen werden konnte. Es wird nur noch die therapeutische Zervixcerclage bei vorzeitig eröffnetem Muttermund angelegt.

Somit entschieden wir uns zwischen der 13. und 14. Woche für die OP, da hier die ersten kritischen Monate der Schwangerschaft überstanden und das Risiko für Komplikationen (verletzung der Fruchtblase / frühzeitiger Balsensprunge / Wehen / etc.) zu diesem frühen Zeitpunkt am geringsten sind.

Vollnarkose während der Schwangerschaft – geht das?

Ja, und selbst bei mir, die ich Narkosen eigentlich immer große Probleme habe, verlief diesmal alles super. Das Baby im Bauch bekommt nur eine sehr geringe Menge der Narkose ab – es besteht also keine Gefahr für das Kind. Der Eingriff ist schnell hinter sich gebracht und ich wachte auch ohne Schmerzen oder mögliche Wehen auf. Es ist also alles positiv verlaufen. Bei der OP stellte sich jedoch heraus dass mein Muttermund tatsächlich schon sehr weich sei, eine Ähnlichkeit zum Verlauf meiner ersten Schwangerschaft wäre also naheliegend und ich bin umso froher, dass wir uns für die prophylaktische Cerclage entscheiden haben.

Was heißt das jetzt für den Rest der Schwangerschaft?

Die Cerclage gibt mir in meinem Fall Sicherheit! Selbstverständlich muss ich mich dennoch schonen, aber ich werde keine strenge Bettruhe einhalten müssen. Ich werde engmaschiger Untersucht werden und meinen Gyn wohl alle 1 bis 2 Wochen zu Gesicht bekommen. Im weiteren Verlauf der Schangerschft muss ich besonderes darauf achten, mich nicht mir Keimen zu infizieren, deswegen sind Dinge wie Baden, Schwimmbadbesuche, etc. verboten. Wenn alles gut läuft, bleibt der „Faden“ bis circa zur 36 Schwangerschaftswoche drin und wird dann unkompliziert ambulant gekappt. Danach steht einer natürlichen Geburt nichts mehr im Weg.

Ich hoffe dieser Artikel und mein Erfahrungsbericht hilft vielleicht ein wenig den Frauen Hoffung zu schenken, deren Körper ihnen ebenfalls Steine in den Weg legt. Letztendlich können wir nämlich nur eins – positiv in die Zukunft blicken!

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3 Kommentare

  • Reply
    shalelyhamburg
    22. November 2016 at 2:48

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass jetzt alles problemlos verläuft.

    Ganz liebe Grüße

  • Reply
    Eva
    22. November 2016 at 12:57

    Vielen Dank für deinen Bericht hierzu! Als Schwangere macht man sich ja schon Gedanken um alles Mögliche, und in deinem Fall war es mit Sicherheit die beste und richtige Entscheindung, eine Cerclage so frühzeitig wieder anzulegen.
    Ich wünsche dir nun eine schöne, entspannte, zweite Schwangerschaft und freue mich jetzt schon auf dein Maikäferchen 🙂

  • Reply
    Anna
    2. Dezember 2016 at 10:02

    Davon hab ich noch nieeee was gehört! Was es für Möglichkeiten gibt, ist schon faszinierend!

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