Baby

5 Fakten zum Thema Stillen die mich absolut erstaunt haben

Hoppla. Jetzt ist Emil doch schon ein Jahr alt und ich stille tatsächlich immer noch… Wär hatte das gedacht. 13 Monate stillen, 6 davon voll. Und was soll ich sagen, ich hatte ja keine Ahnung. Blauäugig war ich und unwissend. Es gab immer wieder Dinge bei denen dachte ich ernsthaft, ist das wirklich so?! Darüber habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht und letztendlich war ich meist dann nur eins – vollkommen erstaunt, vom weiblichen Körper und wie das alles rund um die Milchproduktion funktioniert. Aber eines beschämte mich fast ein wenig – wie unaufgeklärt ich über das Thema war.

Stillen kommt in den letzten Jahren erst wieder „In Mode“. Meiner Elterngeneration sagte sich in den 80iger Jahren gerade los von der praktischen Fertigmilch. Wer zwei, drei Monate stillte war schon ordentlich dabei. So passiert es mir jetzt tatsächlich regelmäßig dass ich fast schon entsetzt darauf angesprochen werde, wie lange ich Emil eigentlich noch stillen will. Für die meisten ist spätestens mit den ersten Beikostbissen um den 6. Monaten Schluss mit der „Stillerei“. Für viele zähle ich somit wohl schon als Langzeitstillerin, ergo nicht ganz sauber, ergo die verwöhnt das Kind doch nur und bekommt es nie wieder von der Brust weg. Was für ein Qutasch! Denn haltet euch fest, damit klären wir jetzt direkt mal den ersten Fakt auf…

1 | Langzeitsillen – ein irreführender Begriff

Langzeitstillen?! Ein Begriff der einem spätestens wenn das Kind nach dem ersten Geburtstag noch gestillt wird das erste Mal um die Ohren fliegt. Das natürlich Abstillalter liegt bei gesunde Kinder zwischen 4 – 6 Jahren. In diesem Alter haben Kinder noch ihren Sauginstinkt, den sehr viele von ihnen mit enormer gesellschaftlicher Akzeptanz mit einer großen Schnullerliebe befriedigen. 4 -6 Jahren! Jahren!!! Nicht Monaten. Nur weil wir in unserer westlichen Welt in den letzten Generationen so vorgelebt bekommen haben dass Säuglinge ein alleiniges anrecht auf die Brust haben, muss das nicht mit dem natürliche Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern einhergehen.

Das biologische Abstillalter liegt, laut verschiedenen Berechnungen der amerikanischen Anthropologin Katherine Dettwyler, bei mindestens 2,3 Jahren bis maximal 6 – 7 Jahren.

Ob ich so lange Stillen werde? Ich gehe doch mal davon aus dass es nicht der Fall sein wird… Aber wir sollten einfach lernen zu akzeptieren dass es für jede Mutter und ihr Kind den ganz persönlichen und richtigen Moment gibt abzustillen.

2 | Die Brust leer trinken

Als ich diesen Satz völlig unwissend im Wochenbett das erste Mal erwähnte, schüttelte meine Hebamme nur grinsend direkt den Kopf. Bin ich etwa so unwissend, so „dumm“. Natürlich gab sie mir nicht das Gefühl, aber ich fühlte mich schon sehr unwissend, ein wenig wie ein Kind welches allmählich versteht dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. „Er hat die Brust richtig gut leer getrunken…!“ das Hört man doch immer mal wieder im Zusammenhang. Aber soll ich euch mal was verraten, die Brust ist kein 1 Liter Päckchen Milch aus dem Kühlschrank das irgendwann leer ist. Tatsächlich wird die Muttermilch während des Stillens produziert, sozusagen frisch gezapft. Und das merkt man auch. Setzt der Milchspendereflex ein, prickelt es leicht in der Brust, wie als würde Strom hindurch fließen. Richtig leer, oder gar „ausgetrunken“ ist die Brust also nie.

3 | Deine Brust ist viel zu klein – da wird Dein Baby niemals satt!

Dieser Satz ist mir gegenüber so tatsächlich auch geäußert worden, während ich stillte und mein ziemlich zufrieden wirkendes und propperes Baby auf dem Arm hielt. Ob große oder kleine Brüste – das ist ganz egal! Entscheidend für die Stillfähigkeit ist das Brustdrüsengewebe. Die Größe der Brust jedoch ist von der Menge des Fettgewebes abhängig. So kann eine kleine Brust genauso viel Drüsengewebe enthalten wie eine große Brust. Und mal wieder ist auch hier nicht die Größe entscheidend!

4 | Der monstermäßige Stillbusen

Irgendwann hast du keinen monstermäßigen Milcheinschuss Atombusen mehr, sondern deine Brüste sehen wieder ganz normal aus, so wie zuvor auch – versprochen! Sie werden wieder weich sein, nur vielleicht ein bisschen größer. Ernsthaft, ich habe tatsächlich gedacht dass mein Busen immer so fest – ergo voll (!) – bleibt wie es am Anfang während des Milcheinschuss der Fall war. Ich dachte so sehen und fühlen sich nun mal Brüste an die gerade im Stilldienst sind. Falsch gedacht! Hat sich der Körper auf die „Nachfrage regelt die Produktion“ Rhythmus eingestellt, ist alles wieder kuschelweich. Es sei denn das Kind hat mal das Bedürfnis 6 Stunde am Stück durch zu schlafen, da werden Erinnerungen an den anfänglichen Atombusen wach… aber wann schläft ein (Still) Kind schon mal durch. Aber hey, Wunder gibt es immer wieder!

5 | Frühstücksmilch, Abendmilch und Mitternachtssnack!

Dein Körper produziert tatsächlich immer die passende Milch für Dein Kind, je nach Bedarf, sogar Tageszeiten abhängig. Habt ihr euch vielleicht auch schon mal gefragt warum man auf die Milchbeutel zum Abpumpen eine Uhrzeit eintragen kann? Das hat nicht nur damit zu tun um im Kühlschrank einen besseren Überblick zu behalten, sondern auch damit, dass die Zusammensetzung der Milch je nach Tageszeit unterschiedlich ist. Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich tatsächlich im Laufe des Tages – morgens ist sie fetter als abends. Deshalb verlangen Babys zum Abend hin auch häufiger die Brust. Sie haben Hunger!

Forscher der spanischen Universität Extremadura haben festgestellt dass ein bestimmter Inhaltsstoff, der entweder Wachheit oder Schläfrigkeit auslöst, je nach Tageszeit in unterschiedlicher Konzentration auftritt. Abends fördert Muttermilch demnach das Einschlafen des Kindes und tagsüber die Aktivität, berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Nutritional Neuroscience.

Aber auch während einer Stillmahlzeit ändert sich zum Beispiel der Fettgehalt – die Muttemilch passt sich somit immer perfekt den Bedürfnissen des trinkenden Babys an.

Dass das Stillen Anfangs nicht immer einfach ist, oder das man durch fehlende Unterstützung auch schmerzhaft daran scheitern kann, habe ich selbst am eigenen Leib erfahren müssen. Wir bekommen die Selbstverständlichkeit des Stillens nicht einfach über Generationen mitgegeben, sondern wir müssen es lernen, uns austauschen und vielleicht auch mal die ein oder andere „doofe“ Frage stellen. Stillen. Für mich ein wahres Wunder welches auch ich erst lernen musste. 

Ging es euch auch schon mal so dass ihr bei dem Thema dass gefühlt die ganze (Mütter) Welt als selbstverständlich ansieht, plötzlich mit großen Fragezeichen in den Augen dastandet?

Euer Feedback auf Instagram zum Thema Stillen! Danke für all eure Nachrichten!

Wer hatte das gedacht: 13 Monate stillen, fast 6 davon voll. Für viele gelte ich somit jetzt wohl als #Langzeitstillerin, ergo nicht ganz sauber, ergo die verwöhnt das Kind doch nur und bekommt es nie wieder von der Brust weg. Immer wieder begegnen mir jetzt entsetzte Blicke wenn ich Emil stille, „Aber der Kleine isst doch schon, der braucht das doch gar nicht mehr!“. Ich habe keine Lust mehr ich zu rechtfertigen, ich tue es auch nicht mehr. Andere Kinder haben einen Schnuller, Emil beruhigt sich an meiner Brust. Holt sich das was er braucht. Ganz normal, ganz natürlich und zwar so lange wie es sich für uns noch richtig anfühlt! ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Auf dem Blog gibt es jetzt genau zu diesem Thema einen sehr persönlichen neuen Beitrag. Ich würde mich freuen wenn ihr vorbei schaut, egal ob mit Kind an der Brust, Flasche in der Hand oder Schnuller im Mund #stayopenminded #Stillen #breastfeedingisbeautiful #mamamomente #stilleninderöffentlichkeit #langzeitstillen #normalizebreastfeeding

Ein Beitrag geteilt von Kat 🌳 (@shades_of_nature) am

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