Buchvorstellung: Gut gegen Nordwind – Daniel Glattauer

Lange Zeit habe ich mich, aus mir mittlerweile unerfindlichen Gründen, dagegen gesträubt dieses Buch zu lesen. Ok der Roman war lange Zeit auf der Bestsellerliste und hat fast 1.000 Bewertungen bei Amazon, aber irgendwie wollte ich nicht. Ein Liebesroman im E-Mail Format, wie kitschig ist das denn Bitteschön?! Im Nachhinein kann ich sagen, dass es ein großer Fehler war, dieses Buch so lange zu ignorieren!

Emmi Rothner möchte per E-Mail ihr Abo der Zeitschrift „Like“ kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher – bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Meine Fazit: Beim Lesen umschlich mich ein leicht voyeuristisches Gefühl, ich lese fremde, teilweise sehr intime E-Mails und kann mich diesen nicht mehr entziehen. Ich will wissen, wie es weiter geht, immer noch ein Stückchen tiefer in die Beziehung zwischen Emmi und Leo eindringen. Eine Beziehung, die ja eigentlich gar keine ist, sonder sich nur aus Buchstaben, Wörtern, Briefen zwischen zwei sich anfangs Fremden und währen der Geschichte immer Vertrauter werden gesichtslosen Personen, aufbaut. Sie hat mich wirklich fasziniert, diese wortgewandte E-Mail-Liebesgeschichte, die im Endeffekt alles andere als kitschig ist.