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Gedanken | Selbstfürsorge war 2018. Und jetzt?!

Wenn man in den letzten Wochen eher schwer den Zugang zum Schreiben gefunden hat, womit fängt man denn dann im neuen Jahr am Besten wieder an?! Ich könnte hier jetzt einen mehr oder weniger emotionalen Jahresrückblick veröffentlichen. Aber genau das ist es, was mir momentan schwer fällt. Über die Jungs schreiben? Will ich das noch? Alles in der Öffentlichkeit breit treten?! Hey, da gäbe es auch noch meine Abstillgeschichte, nach knapp 1 1/2 Jahren… für einige sicherlich interessant. Was mir vor Monaten noch problemlos aus den Fingern huschte, will aktuell irgendwie nicht richtig in die Tastatur gelangen. All diese Themen sind einfach mit einem komischen schwerfälligen Beigeschmack belegt. Wieder über Kosmetik schreiben? Das wäre ganz wunderbar oberflächlich. Zu oberflächlich.

Und so drehen sich meine Gedanken zur Zeit ein wenig im Kreis. Diesen Punkt gab es hier ja schon öfter und immer habe ich euch offen an meinen Hirngespinnsten teilhaben lassen. Wer bin ich, was interessiert mich und was ist es wert, dass ich es mit euch teile. Wo liegt der Mehrwert. Das Rad kann ich nicht mehr neu erfinden. Das war vor mittlerweile knapp 10 Jahren anders, und ja solange gibt es Shades of Nature bald tatsächlich schon. Im April wird der Blog Sage und Schreibe 10 Jahre alt! Längst raus gewachsen aus dem Babyspeck, Zeit für die weiterführende Schule sozusagen…

Früher war alles besser. Werd ich etwa alt?

Die Soziale Medienwelt hat sich verändert. Wir sind zu Influencern degradiert worden, und als ich im Oktober auf einem Event tatsächlich das erste Mal mit diesem Prädikat offiziell angesprochen wurde, musste ich ein wenig lachen und gleichzeitig lief mir ein kleiner Schauer über den Rücken. Ich bin kein Influencer, ich bin Blogger. Ich teile meine Gedanken, in mehr als nur einem kleinen Subtext unter einem „spontan“ inszenierten Instagram Pic.

Instagram, hach Instagram. Instagram… da landen wir auch schon wieder bei dir, du meine kleine Hassliebe. Unbeabsichtigt habe ich im vergangenen Monat ein wenig dem Digital Detox gefrönt. Und einmal den Absprung geschafft, ist es gar nicht mal mehr so schlimm, dass man sich nicht täglich seine kleinen Herzchen abholt oder mit anderen perfekten Menschen im Bildchenuniversum vergleicht. Ich mag es mir schöne Dinge anzuschauen, mich inspirieren zu lassen. Aber wir bewegen uns da in einer optisch sehr eingeschränkten Blase, einer Scheinwelt. Dieser Perfektionismus kann einen unter Druck setzte. Wann ich das letzte Mal ein Bild geknipst und nur mittels dieser App einfach spontan veröffentlicht habe? Ich glaube das war 2014. Aber ich mag nicht weiter über Instagram sprechen, viel zu viel Lebenszeit nimmt diese kleine App sowieso schon in Anpruch.

Und dann kommt mir der Gedanke, vielleicht werde ich allmählich auch einfach zu alt für den ganzen Scheiß. Wobei, nein! Nein!! Alt? Was ist das 😉

Aber eines, das weiß ich: Ich kann nicht mit den Ganzen anderen „Influencern“ mitziehen. Ich kann nicht reisen ohne Ende, mich von Fotografen begleiten lassen. Ich gehe nicht 5x die Woche ausgefallen brunchen und will auch nicht jeden Beziehungsbeef hier breit treten oder auch die Stärke meiner Regelblutung offerieren. Ich will mich mitteilen, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Ich trage Verantwortung, nicht nur für mich, sondern auch für meine Jungs. Und je älter sie werden, desto bewusster wird mir das Ganze (Problem).

Selbstfürsorge – das beflügelte Wort 2018

Verantwortung für mich. Sei es die Fürsorge für sich selbst oder gar Selbstliebe – überall schallten einem diese Worte entgegen. Denke mehr an dich, mache mehr wonach dir der Sinn steht, kümmere dich um dein eigenes Seelenheil… Alles gepaart mit einer gesunden Prise Minimalismus, schön nachhaltig verpackt. So platt das Ganze klingt, ich glaube wir befinden uns zur Zeit an einem Wendepunkt. Unsere leistungsorientierte Generation Y legt dem Anschein nach wohl langsam ein wenig die Bremse ein.

Meine Wünsche für 2019

Ich will Konzerte besuchen, tanzen, laut sein, ich will Schacki Lacki! Ich will wieder mehr Zeit für Sport finden. Und ich will arbeiten. Arbeiten ohne schlechtes Gewissen. Island ruft seit Ewigkeiten meinen Namen und die Stimme wird immer lauter. Vielleicht schaffen wir es ja endlich mal zusammen zu kommen. Ich will mehr Ordnung und weniger Chaos. Ich will weniger und davon viel, viel mehr. Ich will entspannter sein und mir weniger Gedanken über die Gedanken Anderer machen. Ich will noch mehr lachen, tief aus dem Bauch heraus, bis mir die Tränen über die Wangen laufen. Ich will wieder mehr ich sein.

Wo also geht die Reise hin?

Mal schauen. Aktuell befinde ich mich zwischen Selbstfindung und Mamaalltag. Bin froh, wenn das Müsli morgens ohne größere Zwischenfälle verspeist wird, fröne meiner Leidenschaft zur Musik, habe Podcasts für mich entdeckt, genieße endlich wieder mal den ein oder anderen Rotwein und freue mich darüber mich mit realen Menschen auszutauschen. Viel mehr passiert hier im wahren Leben also gerade nicht. Ihr merkt, auch dies ist im Grunde ein Artikel ohne Mehrwert. Und doch hat er einen gewissen Wert für mich. Dabei wollte ich diese ganzen Worte eigentlich gar nicht schreiben, sondern euch ganz locker den Geburtstagskuchen vom Großen zeigen, mal wieder unter dem Hashtag #backenfürfauleMuddies. Tja und jetzt sind wir hier gelandet. So wünsche ich mir das wieder öfter, dass die Finger über die Tastatur huschen und die Worte einfach nur hervor purzeln.

Da ich ja aber auch so ein kleines Harmonie-Tierchen bin, was wünsch ihr euch denn? Hier auf diesem kleinen Blog ohne richtigen Mehrwert? Rezepte, oder doch wieder Back to Beauty? Tipps wie ich an der Erziehung meiner Jungs scheitere oder gar den perfekten unperfekten Haushalt führe. Helft mir doch mal auf die Sprünge…

2018 hat Spuren hinterlassen. Spuren die erst einmal sortiert werden müssen, bevor ich die Fährte richtig klar lesen kann und dann hoffentlich auch wieder weiß, wohin die Reise geht.

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4 Kommentare

  • Reply
    Vroni
    4. Januar 2019 at 8:50

    Liebe Kat,
    Ich kann deine Gedanken gut verstehen. Über meine Kinder im Internet zu schreiben stelle ich mir schwierig vor. Ich fände deine Abstillgeschichte z.B. interessant, könnte mir aber auch vorstellen, dass es für deinen Jungen irgendwann unangenehm ist, dass es jeder lesen kann.
    Ich würde mir Back To Beauty wünschen. Was heißt oberflächlich? Wir haben regelmäßig Spaß uns die Farbe ins Gesicht zu klatschen, kaufen regelmäßig was nach oder probieren neue Sachen aus. Klar rettet es nicht die Welt aber es macht sie etwas bunter. Ist doch gut, oder? Würd mich freuen wenn du wieder ab und an etwas darüber berichtest über deine Schminki, wenn du Zeit und Lust hast.
    Am Geburtstag darf dann auch gerne ein Kuchenrezept für faule Muddis dabei sein 🙂
    Liebe Grüße, Vroni

  • Reply
    Janina
    4. Januar 2019 at 8:56

    Liebe Kat,

    da fühlen wir recht ähnlich.
    Danke dir für diese Zeilen!

    Meine Gedanken zum Jahr waren, wie gesagt, auch recht identisch. Mal schauen, was das neue Jahr bringt,

    Alles liebe
    Janina

  • Reply
    Eva
    4. Januar 2019 at 13:23

    Schacki Lacki! Aber hallo!
    Die gemeinsame Liebe zu Nagellack brachte uns zusammen, bzw vielmehr mich zu dir, auf deinen Blog, auf den ERSTEN Blog den ich überhaupt gelesen habe, weil ich davor mit Blogs so ziemlich gar nichts anfangen könnte!
    Mittlerweile, ein paar Jährchen später, sind wir beide Mamas geworden, Nagellack interessiert mich immer noch so wenig wie nur irgendwas, und ja, der Mama-Alltag ist nicht ohne. Ich stille immer noch… über 20 Monate nun, und da das Kindchen seit Weihnachten kränkelt, sind wir gerade leider Gottes zur nahezu Vollversorgung mittels Brust übergegangen. Aber wird schon.
    Ich lese dich immer noch gerne, auch wenn ich mir für Instagram und das Internet (zum Glück) nur noch sehr sehr wenig Zeit nehme.
    Anregen oder inspirieren kann ich dich nicht, da ich selbst ebenfalls keine konkreten Vorstellungen habe, aber was auch immer aus dir heraussprudelt – u d das hat sich bei diesem Artikel aber verdammich gelohnt -ich lese es gerne!
    Danke liebe Kat!
    Deine Eva

  • Reply
    Elli Schmitt
    4. Januar 2019 at 22:00

    Hi Kat 🙂
    Ich hab deinen Text gerade sehr gerne gelesen, es war interessant, es war leichtgängig. Mir hat’s gefallen! 🙂
    Und ich bin dafür, dass du zu allem Vorgeschlagenen etwas schreibst, so lange dir der Sinn danach steht.
    Herzliche Grüßelis
    Elli

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